Rallycross Nordring

Würdiger Saisonabschluss

Unser Rallycross auf dem Nordring brachte nicht nur ein tolles Starterfeld, sondern auch prächtiges Wetter, tolle Zuschauerkulisse und packende Zweikämpfe auf der Rennstrecke. Alles in Allem ein gelungener und würdiger Abschluss für die heurige Rallycross-Saison.


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44 Teilnehmer ließen sich den Saisonausklang nicht entgehen. Leider musste schon nach dem freien Training mit Jürgen Stoitzner der Toppfavorit in der Division 4 passen. Ein kapitaler Getriebeschaden am Audi Quattro S2 warf ihn frühzeitig aus dem Rennen. Die Bestzeit im Zeittraining ging an Jürgen Weiss (Ford Sierra Cosworth 4×4) vor dem starken Tschechen Martin Mottl im Skoda Felicia und Franz Hindler im VW Polo. Bestmarke in der Division 2 setzte Neo-Europameister Roman Castoral im Opel Astra OPC vor seinen Landleuten Tomas Kotek (Honda Civic Type R) und Vitezslav Chval (Peugeot 306). Bester Österreicher auf Rang fünf Werner Panhauser im Renault Clio. Die rein Tschechisch besetzte Division 1A wurde im Training von Jan Cerny (Peugeot 206) dominiert. Dahinter folgten Petr Bilek und Stanislav Brunat (beide Skoda Fabia). Die mit Spannung erwartete Division 1 brachte die Trainingsbestzeit für Pavel Koutny vor seinem Landsmann und Skoda-Teamkollegen Marek Zeman. Rang drei für Staatsmeister Peter Ramler im Seat Leon T16 4×4. Auf Rang vier folgte Alois Höller, der die ganze Nacht mit der Entscheidung über seinen fahrbaren Untersatz zubrachte. Beide Autos waren ins Waldviertel gebracht worden. Am Samstag wurde der brandneue Ford Focus T16 4×4 noch ausreichend getestet, lief aber nicht ganz problemlos. Letztendlich entschied sich der Oberösterreicher dann doch für den altgedienten Lancia Delta Integrale Evo3.


Der erste Vorlauf der Division 1 sah einen Blitzstart von Alois Höller, der sich vor Marek Zeman in Front setzte. Die vehementen Angriffe des Tschechen endeten mit einer Kollision, Alois Höller konnte den Lauf nicht beenden. Auch Mario Schaufler musste nach technischem Defekt vorzeitig das Fahrerlager ansteuern. Die Bestzeit ging an Peter Ramler vor Pavel Koutny und Otakar Vyborny (Ford Escort T16 4×4). Petr Bilek übernahm das Ruder in der Division 1 vor Stanislav Brunat und Jan Cerny. Tomas Kotek holte sich doch etwas überraschend die Bestzeit vor Roman Castoral in der Division 2. Der neue österreichische Division 2-Staatsmeister Sepp Strobl landete auf Rang vier. Jürgen Weiss dominierte die Division 4, er verwies Leopold Zach (Audi A4 T16 4×4) und Zdenek Kucera (Skoda Felicia) auf die Ränge. Reinhard Kaindl, der vor zwei Wochen ein famoses Comeback auf dem Nordring geliefert hatte, strandete mit technischem Defekt am Honda Civic.
Im zweiten Durchgang schlugen die Nachbarn zurück. Pavel Koutny holte sich die Bestzeit vor Marek Zeman. Für Peter Ramler blieb diesmal nur Rang drei vor Mario Schaufler. In der Zwischenwertung nach zwei Läufen hatte sich Rallycross-Heimkehrer Markus Sulzberger still und heimlich auf Rang vier vorgeschlichen. Die Division 1A sah mit Jan Jarosik (VW Polo) einen neuen Bestzeithalter und in der Division 2 schlug Roman Castoral mit der einer klaren Bestzeit zurück. Nach einer sauberen Fahrt landete Werner Panhauser an der dritten Stelle. Nur in der Division 4 gab es nach einer neuerlichen Bestzeit von Jürgen Weiss eine vorzeitige Entscheidung über die Pole-Position des A-Finales.
Marek Zeman holte sich die Bestzeit im dritten Vorlauf der Division 1 vor Peter Ramler und Pavel Koutny, der damit die Pole für das A-Finale innehatte. Alois Höller wurde von technischen Problemen geplagt und musste mit dem Lancia in das B-Finale. Stanislav Brunat holte sich mit Bestzeit im letzten Durchgang die Pole für das A-Finale der Division 1A. Das Ergebnis der Division 2 wurde nochmals ordentlich auf den Kopf gestellt. Die Bestzeit ging an Vitezslav Chval vor Sepp Strobl und Werner Panhauser. Roman Castoral landete nach Reifendefekt nur an der siebenten Stelle, holte damit aber trotzdem die Pole für das A-Finale, denn sein direkter Konkurrent Tomas Kotek war im dritten Vorlauf überhaupt nicht am Start. In Abwesenheit von Jürgen Weiss geigten die Piloten der zweiradgetriebenen Fahrzeuge in der Division 4 so richtig auf. Zdenek Kucera holte sich die Bestzeit vor Franz Volkmann, erst auf Rang drei mit Johann Wally das erste Allradauto.

Alois Höller war im B-Finale der Division 1 erneut von Problemen verfolgt und sah die Zielflagge nicht. Markus Sulzberger holte sich den Sieg und zog in das A-Finale ein. Dieses sollte als eines der turbulentesten Rennen in die Geschichte eingehen. Mit einem Blitzstart setzte sich Peter Ramler in Führung. Pavel Koutny nahm die Verfolgung auf, verlor ab in der ersten Runde ein Rad an seinem Skoda Fabia. In der zweiten Runde brach am Seat Leon von Peter Ramler die Radaufhängung und der Seat bohrte sich in die Leitschiene des Nordringes. Plötzlich lag Otakar Vyborny in Führung, wurde aber von Marek Zeman hart bedrängt. Knapp nach Rennmitte ging Zeman am Ford Escort vorbei und setzte sich an die Spitze. Die Freude währte nicht lange, denn schon drei Kurven später schlug Otakar Vyborny zurück und holte sich erneut die Führung. Diese gab er bis ins Ziel nicht mehr ab, dahinter landeten Marek Zeman, Mario Schaufler und Markus Sulzberger. Die Ereignisse im A-Finale der Division 1A waren nicht weniger spektakulär. Bis auf Peter Bilek, der an der Spitze enteilte, waren sich die Kollegen nicht ganz einig. Mehrmals wechselten die Platzierungen, schließlich holte Stanislav Brunat Rang zwei hinter Petr Bilek. Tomas Kotek entschied die Division 2 gegen Roman Castoral für sich. Dahinter ein ähnliches Bild wie in den anderen Finalläufen. Nach einigen Positionswechsel und noch mehr Reifenschäden brachte der Zieleinlauf mit Rang vier für Werner Panhauser das beste heimische Ergebnis. Michael Stoklassa belegte Rang fünf, Sepp Strobl wurde ein frühes Opfer der brutalen Ostkurve. Sein Seat Ibiza zeigte schlimme Auflösungserscheinungen. Von Reifenschäden geprägt war auch das Finale der Division 4. Jürgen Weiss zog davon und musste vier Runden lang um seinen Sieg bangen. So früh zog er sich nämlich am Ford Sierra den Reifenschaden zu, Leopold Zach schied mit demselben Problem schon in der Anfangsphase aus. Franz Hindler und Zdenek Kucera witterten natürlich ihre Chance und machten gehörig Druck auf Jürgen Weiss. Der mauerte mit dem schweren Ford Sierra so gut es ging und wurde die Verfolger erst los, als auch die beiden von Reifenschäden heimgesucht wurden. Jürgen Weiss schleppte den angeschlagenen Ford zu einem verdienten Tagessieg vor Rainer Kaindl und Franz Volkmann.
Erstmals gab es auf dem Nordring auch eine Siegerehrung an der Rennstrecke, direkt nach dem Zieleinlauf der A-Finales der Division 1.

Ein herzliches Dankeschön an das Rallycross-Team Weiss für die Sektspende!

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